BRAUTJUNGFER
Wenn sich Paare zu einer Hochzeit entscheiden, dann obliegt es der Braut, sich für eine zuverlässige Brautjungfer zu entscheiden. Eine Brautjungfer gehört schon seit vielen Jahren zu jeder Hochzeit, einzig das Aufgabengebiet hat sich drastisch verändert. Gute Freundinnen der Braut empfinden es nicht umsonst als Ehre, wenn sie zur Brautjungfer ausgewählt werden. Doch diese Aufgabe beinhaltet nicht nur Spaß und Freude – eine Brautjungfer muss viele Aufgaben für das Brautpaar übernehmen und sowohl vor als auch nach der Hochzeit kräftig zupacken. Wichtig ist aber vor allem, dass sich Brautjungfern und Braut vor der Hochzeit zusammensetzen. Denn alle Anforderungen müssen genauestens besprochen werden, damit es am Ende nicht zu Enttäuschungen kommt.
Der ursprüngliche Brauch
Früher diente die Brautjungfer vor allem dazu, all die bösen Geister von der Braut abzulenken. Ob eine oder mehrere Brautjungfern – sie zogen sich elegant an und versuchten so, der Braut möglichst ähnlich zu sehen. Auf diese Weise wurden die bösen Dämonen so sehr verwirrt, dass sie nicht wussten, welche der Damen die Braut ist. Die Brautjungfern waren ein effektiver Schutz vor allen spirituellen Gefahren. Doch in der heutigen Zeit ist dieser Brauch nicht mehr aktuell, denn zwischenzeitlich erfüllen Brautjungfern viele wichtige und teils elementare Rollen bei einer Hochzeit.
Die heutige Rolle der Brautjungfer
In der heutigen Zeit glauben nur die wenigsten Menschen an eine Existenz böser Geister, deswegen haben sich die Aufgaben einer Brautjungfer auch stark verändert. Überwiegend steht die Brautjungfer der Braut sowohl bei den Vorbereitungen als auch der Hochzeit selbst zur Seite. Die Braut kann sich dank der Brautjungfern auf das Wesentliche konzentrieren und muss sich nicht um Kleinigkeiten kümmern. Außerdem sind die Brautjungfern für das Erscheinungsbild der Braut zuständig. Sie helfen beim Ankleiden, zupfen bei Bedarf die Haare wieder zu Recht und begleiten die Braut bei einem sehr opulenten Kleid sogar auf die Toilette. Natürlich spielt auch der emotionale Rückhalt eine große Rolle. Kurz vor der Trauung steigt bei der Braut die Aufregung ins Unermessliche, hier müssen die Brautjungfern beruhigen und dafür sorgen, dass die Braut keine kalten Füße bekommt.
Die Brautjungfer bestimmen
Generell bestimmt die Braut, wer Brautjungfer wird. In Deutschland ist es durchaus üblich nicht nur eine zu wählen, meistens handelt es sich bei Bedarf um bis zu vier Brautjungfern. Gerne dürfen es jedoch auch mehrere oder weniger sein, dies entscheidet die Braut am Ende individuell. Mehr als acht Brautjungfern sind jedoch sehr unüblich und würden auch sehr übertrieben wirken. Wichtig ist, dass nur sehr zuverlässige Menschen dieses Amt übernehmen. Immerhin sollen einige Aufgaben übernommen werden, die auch Fehlerpotenzial bieten. Traditionell sollte die Brautjungfer eine gute Freundin der Braut sein und noch keine Ehe eingegangen sein. Es ist weiterhin sehr unüblich eine Brautjungfer zu wählen, die aus dem Verwandtenkreis des Bräutigams stammt. Eine Brautjungfer muss nicht nur einen persönlichen, sondern auch finanziellen Beitrag zu der Hochzeit leisten. Außerdem schadet es nicht, wenn die Damen über ein organisatorisches Talent verfügen. Wichtig ist aber vor allem, dass man sich auf die Brautjungfern verlassen kann. Eine große Portion Vertrauen ist daher die wohl wichtigste Eigenschaft, die eine Brautjungfer am Ende ausmacht.
Das Aufgabengebiet der Brautjungfern
Zuerst einmal müssen Brautjungfern prächtig gekleidet auf der Hochzeit erscheinen. Zwar sollten sie der Braut ähnlich sehen, doch der optische Unterschied ist meist sehr wichtig für eine Braut. Schon bei den Vorbereitungen müssen die Brautjungfern kräftig zupacken. Es gilt immerhin, ein passendes Brautkleid zu finden, die Hochzeit zu organisieren, eine Torte in Auftrag zu geben und abschließend einen Raum herzurichten. Auch der Junggesellinnenabschied wird meist von den Brautjungfern ausgerichtet. Die gesamte Organisation muss daher in Gemeinschaftsarbeit gestemmt werden, auch bei den Kosten muss eine Lösung gefunden werden. Am Tag der Hochzeit sollten die Brautjungfern der Braut nicht von der Seite weichen. Die kleinen Dinge sollten zuverlässig und idealerweise ohne Aufsehen erledigt werden. Eventuellen Panikattacken der Braut muss ebenfalls vorgebeugt werden. Der gesamte Ablauf sollte ideal organisiert sein. Die Braut selbst kümmert sich an diesem Tage um keine Nichtigkeiten. Daher übernehmen die Brautjungfern meist auch den gesamten Ablauf und bringen die Gäste pünktlich zur Lokation, der Kirche oder anderen Veranstaltungsorten. Wenn irgendetwas nicht so läuft, wie es geplant war, dann sollten die Brautjungfern bemüht sein, die Problematik zu klären.
Trauzeugin ist nicht gleich Brautjungfer
Eine Trauzeugin hat eine weitaus wichtigere Funktion inne als eine Brautjungfer.
Eine Trauzeugin ist bei der Eheschließung bzw. Eintragung einer Lebenspartnerschaft immer anwesend. Sie kann diesen Rechtsakt also bezeugen – sie hat also auch eine rechtliche Funktion inne, die den Brautjungfern nicht zukommt. Eine Trauzeugin ist innerhalb dieser Funktion verpflichtet, ihre Unterschrift auf die Heiratsurkunde zu setzen. Auf dem Standesamt muss sich die Trauzeugin sich außerdem mit einem gültigen Ausweis ausweisen können.
Eine Trauzeugin hat neben ihrer rechtlichen Funktion auch eine soziale. Sie ist sozusagen „Schirmherrin“ über die Ehe und sollte dem Brautpaar in Krisenfällen als neutraler Berater zur Seite stehen.
Normalerweise gibt es bei jeder Heirat immer zwei Trauzeugen. Ein Zeuge wird von der Braut, der andere vom Bräutigam bestimmt. Bei einer standesamtlichen Trauung sind übrigens keine Trauzeugen mehr nötig, es können aber bis zu zwei Zeugen eingesetzt werden.